Samstag, 3. April 2010

Bildverarbeitung, Wolken und ein Picnik im Grünen

Viele Menschen benutzen Photoshop nur, um einfache Arbeiten, wie bspw. Farbkorrekturen oder kleine Retuschearbeiten an ihren Lieblingsfotos vorzunehmen. Photoshop ist zwar der König unter den Grafikprogrammen, aber es kostet auch königlich viel Geld.
Wer einfach, kostenlos und mit guter Qualität Bildverarbeitung betreiben will, kann auch zu der Online-Lösung "Picnik" greifen. Dabei handelt es sich um eine der ersten Applikationen aus einer Wolke (engl.: cloud), die bequem aus dem Netz heraus gestartet werden kann.

Funktionsweise

Der Start ist einfach. Nach dem Besuch von www.picnik.com erwartet einen ein freundlicher "Upload"-Button - nicht einmal eine Registrierung ist nötig. Kaum wurde das Bild hochgeladen, lädt der umfangreiche Editor zum Ausprobieren der vielen Funktionen ein. Die Funktionen sind nach Anwendungsbereich gruppiert und können alle rückgängig gemacht werden.
So findet man Im Tab "Bearbeiten" die gängigen Methoden wie z.B. Zuschneiden, Vergrößern/Verkleinern, Nachbelichten, usw. Im Tab "Erstellen" kann der Benutzer kreativ werden und eine Palette von Filtern auf das Foto anwenden. Auch kleinere Retuschearbeiten wie Weichzeichnen, Pixelkorrekturen und ähnliches lassen sich auswählen.
Wer es dramatisch mag, kann auch seinem Bild einen Rahmen verpassen oder gar virtuelle Aufkleber anbringen. Zum Schluss bietet der Tab "Speichern" eine Fülle an Optionen. So kann der Benutzer dort das Dateiformat, die Dateigröße sowie den Kompressionsgrad des bearbeiteten Bildes festlegen. Weitere Funktionen wie das Versenden der Kreation via E-Mail dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Kritik

Picnik ist eine fantastische Lösung, um Fotos "schnell zu bearbeiten" - bspw. um sie für eBay mit wenig Aufwand aufzuwerten oder in das richtige Format zu bekommen. Es kann jedoch keineswegs Programme wie Photoshop ersetzen, da z.B. kein Ebenenbrowser vorhanden ist und die Kreation vor allem für die häufigsten Bildmanipulationen optimiert wurde. Weiterhin kosten viele Filter Geld (sie sind mit dem Wort "Premium" markiert). Bedenkt man, dass dieser wunderbare Dienst aus der Wolke nun von Google aufgekauft wurde, so mache ich mir ein wenig Sorgen, wie im Laufe der Zeit die hochgeladenen Bilder verwertet werden...
Erwähnenswert ist noch, dass die Webseite am Besten mit dem IE7/IE8 aufgerufen werden sollte, da es bei mir im Firefox (v3.5 unter Windows 7) mehrfach zu Abstürzen kam, wenn man viele Veränderungen vornimmt.

Fazit

Trotz der kleinen Wermutstropfen ist Picnik allemal einen Blick wert. Es ist überraschend, wie performant Bildverarbeitung im Internet sein kann und mit welch einfachen Schritten sich herzeigbare Ergebnisse präsentieren lassen. Weiterhin ist diese Webseite ein Paradebeispiel für gute Usability: Intuitive Bedienung, freundliches Design, variable Controlgröße, Undo-Funktionen, Echtzeitvorschau, Unterstützung für viele Sprachen, uvm.
Wenn das Web sich weiter so entwickelt, freue ich mich auf das "richtige" Web 2.0!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen